Erfolgreicher Auftakt: Winterforum in Rendsburg

Mit dem Winterforum am vergangenen Mittwoch fiel in Rendsburg der Startschuss für die deutschlandweite Veranstaltungsreihe von Vereinigte Hagel und Saaten-Union, bei der sich  Landwirte über Zukunftspotentiale und aktuelle Themen - wie die Wetterextreme in diesem Jahr - informieren.  

Zahlreiche Besucher folgten der Einladung nach Rendsburg und diskutierten angeregt mit den Referenten Dr. Derk Westphal (Vereinigte Hagel), Jan Böse (Norddeutsche Pflanzenzucht/Saaten-Union), Hubertus Paetow (DLG-Präsident) und Jörg Kachelmann (Unternehmer und Meteorologe).

Gute Stimmung beim Vortrag von Jörg Kachelmann.
Gute Stimmung beim Vortrag von Jörg Kachelmann.

Dirk Francke-Schwartz, Vorsitzender des Bezirksvereins der Vereinigten Hagel, eröffnete die Versammlung mit einem kurzen Rückblick auf das schwierige Anbaujahr 2018. Im Rahmen der Bezirksversammlung stellte Bezirksdirektor Dr. Derk Westphal die Geschäftszahlen vor. Die Vereinigte Hagel konnte sowohl in Deutschland, als auch im europäischen Ausland ein Flächen- und Beitragswachstum verzeichnen. In vielen europäischen Ländern versichert die Vereinigte Hagel auch gegen Dürreschäden. Durch staatliche Subventionen wird die ansonsten teure Versicherung für die Betriebe rentabel, so Westphal. Obwohl in diesen Ländern die Schadenquoten in diesem Jahr hoch ausfielen, konnte die Vereinige Hagel das Geschäftsjahr mit einer Schadenquote von 68 % abschließen und somit die Rücklagen stärken.

In aller Munde waren in diesem Jahr die Wetterextreme, allen voran die Dürre, die uns bis heute noch in den Knochen steckt. Auch für Leguminosen war es in diesem Jahr nicht leicht. Dennoch seien Spätsaaten bis Anfang Mai in Schleswig-Holstein gut zu etablieren, so Jan Böse, Produktmanager Leguminosen bei der NPZ (Züchterhaus der Saaten-Union). Auch die Winterackerbohne sei eine gute Alternative, um eine mögliche Frühjahrstrockenheit zu kompensieren. Zur Optimierung der Produktionstechnik engagiert sich die NPZ außerdem mit eigenen Versuchen zur Wirksamkeit von Hacke und Striegel. Bei steigenden Restriktionen von Pflanzenschutzmitteln werden in Zukunft lohnende Alternativen benötigt.

Hubertus Paetow: Landwirtschaft 2030 – nachhaltig, wettbewerbsfähig und gesellschaftlich akzeptiert
Hubertus Paetow: Landwirtschaft 2030 – nachhaltig, wettbewerbsfähig und gesellschaftlich akzeptiert
Hubertus Paetow, Präsident der DLG, appellierte mit seinem Vortrag „Landwirtschaft 2030 – nachhaltig, wettbewerbsfähig und gesellschaftlich akzeptiert“ an die Landwirte: „Für viele Berufskollegen ist es nicht leicht, unser eigenes Handeln so in der Kritik zu sehen. Aber jeder, der sich intensiv auch mit den Entwicklungen in seinem eigenen Betrieb beschäftigt, findet auch Dinge, die er in der Vergangenheit nicht optimal gelöst hat.“ Es liege allein in der Hand des Unternehmers, der wissen, können und auch wollen muss, um etwas zu verbessern. Die praktische Landwirtschaft solle sich auf das Wesentliche konzentrieren und die stetige Optimierung der Produktionstechnik und Anpassung an neue Herausforderungen als Ziel vor Augen haben. Jeder Einzelne sei hier gefragt. Besonders wichtig sei eine gute Kommunikation, ob mit Verbänden oder Nachbarn. Fest steht, dass es einer intensiven Zusammenarbeit aller Kräfte in der Gesellschaft bedarf, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Der Landwirtschaft stehe ein großer Werkzeugkasten aus traditionellen Verfahren wie breite Fruchtfolgen, mechanische Unkrautbekämpfung aber auch neue Technologien wie Züchtungsverfahren, die bei der Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes unterstützen könnten, zur Verfügung. Mit der regelmäßigen Überprüfung eigener betriebsindividueller Strategien, kann jeder dazu beitragen, die Landwirtschaft von morgen nachhaltig und wettbewerbsfähig zu gestalten.

Abschließend wurde noch einmal das Wetter in den Mittelpunkt gestellt. Jörg Kachelmann, bekannter Autor, Unternehmer und Meteorologe widmete sich der Frage „Was geht und was geht nicht?“ im Hinblick auf Wetterprognosen. Langfristige Prognosen über zwei Wochen und Aussagen wie „Wie wird der Sommer/ Winter“ sind noch lange nicht möglich. Lediglich auf eine Wetter-App zu schauen, ohne einen Modellvergleich heranzuziehen, sei selten genauer als eine Zufallsprognose. Genaue Wetterprognosen und eine frühzeitige Warnung vor Unwetterereignissen sei aufgrund des sehr dünnen Wetterstationsnetzes in Deutschland derzeit kaum möglich. In einem gemeinsamen Projekt wollen daher Jörg Kachelmann und die Vereinigte Hagel ein gemeinsames Wetterstationsnetz aufbauen.




Ihre Ansprechpartnerin

Stefanie Rinne

SAATEN-UNION, Digitale Kommunikation und Pressearbeit
Tel.: +49 511 72666-249
Fax: +49 511 72666-300